Die Bibel macht zur Lage des Garten Eden folgende Angaben (1. Mose 2, 10-14): 

Und ein Strom geht von Eden aus, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilt er sich und wird zu vier Armen. Der Name des ersten ist Pischon; der fließt um das ganze Land Hawila, wo das Gold ist; und das Gold dieses Landes ist gut; dort [gibt es] Bedolach-Harz und den Schoham-Stein. Und der Name des zweiten Flusses ist Gihon; der fließt um das ganze Land Kusch. Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel; der fließt gegenüber von Assur. Und der vierte Fluss, das ist der Phrath.

Üblicherweise ist unstrittig, dass mit Hiddekel der Tigris gemeint ist und mit Phrat der Euphrat. Bei den beiden anderen wurden verschiedene Theorien aufgestellt und entsprechende Lokalisierungsversuche des Garten Eden unternommen. 

Die vier Flüsse des Paradieses und ihre Quellnymphen
Peter Paul Rubens: Die vier Flüsse des Paradieses
Die Flüsse dieser Allegorie werden als Donau, Nil, Rio de la Plata und Ganges interpretiert

Ich selbst wählte einen völlig anderen Ansatz: Mit Eden ist in meinen Romanen der gesamte Planet Erde gemeint. Dann können die vier Bezeichnungen eigentlich nicht zu Flüssen gehören. (Obwohl Rubens' Gemälde das im Grunde umsetzt: Eden ist die ganze Welt, bestehend aus den vier ihm bekannten Kontinenten und ihren Hauptströmen.) Ich allerdings dachte sofort kosmisch: Die Bahn der Erde (Eden) befindet sich zwischen den Bahnen von vier anderen (Gesteins-)Planeten, nämlich Merkur, Venus, Mars und einem fiktiven Planeten, der heute den Asteroidengürtel bildet. Dass diese Planeten keine römischen Namen tragen können, bevor es die Römer überhaupt gab, ist ja auch klar. Und so habe ich ziemlich willkürlich festgelegt, dass der Merkur Pischon ist, die Venus Phrat, der Mars Gihon; und Hiddekel wurde bei mir durch einen fehlgeschlagenen Versuch Gottes in kleine Brocken zerlegt.

Nun werden Adam und Eva bekanntlich aus dem Paradies vertrieben. Auch hier weicht meine Interpretation ab: Das Paradies ist nicht mit dem Garten Eden identisch, sondern es ist das völlige Eins-Sein mit Gott. Heute sozialisierte Science-Fiction-Fans würden das anders nennen: Sie befinden sich im Cyberspace (in der Matrix) und werden zur Strafe hinaus in die triste Realität geschickt.